Zeitung (2018-3)

Immerhin, in einer Tabelle führt Tromsø IL schonmal. Betrachtet man die Teams nach der verbrauchten Kondition, sieht es für Hans Meiers Mannschaft gut aus. Da dies aber auch bedeutet, das der Rest folglich klein sein wird, siehts ergo für Tromsø vor dem letzten Spieltag nicht gut aus. Von allen Teams hat Tromsø die geringsten noch zur Verfügung stehenden Reserven, was dazu führt, dass wie schon vermutet es schweirig wird, die bisherige Platzierung zu halten. Aber Hans Meier hält nichts von Rechenspielchen und wird wie immer versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Nicht unbedingt förderlich ist, dass es gegen zwei trainerlose Teams geht.

Was für eine Terminplanung, der letzte Spieltag der norwegischen Tippeligaen am 23.12. -einen Tag vor Heiligabend. Wenn das mal keine große Bescherung wird - die Frage ist nur, was wird der Weihnachstmann für Tromsö im Gepäck haben. So wie es aussieht, wird es schwer werden, in den letzten Spielen - und dabei vor allem nur zwei zu Hause - große Bäume auszureissen. Ein Abrutschen ins Mittelfeld ist nicht nur möglich, sondern eher wahrscheinlich. Die spärlichen konditionellen Reserven sind da ein großes Manko, da müssen sogar Presseartikel herhalten, diese etwas aufzufrischen. Befragt nach den Titelaspiranten sieht Hans Meier Sandefjord mit Trainer Wishmaster gegenüber Norbert Nigbur mit Grenland leicht im Vorteil. Beide spielen nicht mehr direkt gegeneinander - die Entscheidung fällt damit anders als das zuletzt eben gegen Wishmaster verlorengegangen Spiel von Tromsö im Fernduell beider Mannschaften.

Ist Hans Meier schon so alt, dass ihm tatterigerweise im Zuge von Ausfällen Fehler passieren, die der Mannschaft herbe Niederlagen beschert? Diese Frage wird offen auf den Straßen , in den Pubs, auf den Booten, im Hafen und nicht zuletzt im Stadion von Tromsö von den Fans heiß diskutiert. Erst wurde zu Saisonbeginn die Auswärts- mit der Heimtaktik verwechselt, dann blieb er - wahrscheinlich voller Scham - dem kompletten zweiten ZAT fern. Nur mit viel Mühe konnte er sich die Achtung in der Mannschaft wieder erkämpfen und es ging so etwas wie ein Ruck durch die Mannschaft. Und dann wieder ein Lapsus, Hans Meier vergaß einen kompletten Spieltag in der Champions League und erwies damit nicht nur dem Team aus Tromsö, sondern auch dem norwegischen Verband damit einen Bärendienst. Fast folgerichtig dann quasi als Sahnehäubchen das Ausscheiden in der doch noch glücklich erreichten Hauptrunde der Euro League. Tja, im Alter neigt man halt zdazu , an gewohnten Routinen festzuhalten. Und wenn dann halt Spieltagstermine an anderen Tagen statt wie in der Vergangenheit gewohnt stattfinden, gibt es Komplikationen - zumindest bei alten, knarzigen Trainern.............  

Große Klappe - nix dahinter? Diese Frage muss Gulle sich derzeit berechtigterweise stellen lassen. Nachdem er sich diese Saison weit aus dem Fenster gelehnt hat läuft es nicht mehr rund beim Hauptstadtclub. Wenn man das Saisonziel erreichen will muss nun der Turnaround gelingen. Dejetzige ZAT ist dafür prädestiniert, spielt man immerhin zwei Mal vor heimischen Publikum.

Der Gegensatz der Gegner könnte größer nicht sein. Auf der einen Seite der souveräne Tabellenführer aus Greenland, auf der anderen Seite das abgeschlagene Schlusslicht aus Rosenborg. Doch Trainer Gulle warnt vor beiden Spielen:" Wir dürfen das eine Spiel nicht bereits abschenken und das andere bereits als Sieg verbuchen. Beide Spiele dauern 90 Minuten und beginnen bei 0:0. Unsere Ausgangslage ist uns bewusst. Wenn wir jetzt erneut einen ZAT in den Sand setzen können wir einen Haken an die Saison machen. Dann war es ein verschenktes Jahr. Zumindest auf nationaler Ebene. International dagegen läuft es bisher mehr als ordentlich. Aber meine Mannschaft hat die Qualität um auch national wieder in die Spur zu gelangen. Nur sollte sie damit nun mal so langsam aber sicher beginnen!"

Es läuft derzeit nicht rund bei Lyn Oslo. Aus den letzten sechs Spielen konnte lediglich ein Sieg errungen werden. Dadurch ging es in der Tabelle auch runter vom Platz an der Sonne bis auf Platz 4. Der Rückstand auf Tabellenführer Greenland beträgt vier Punkte. Bei noch 12 Spieltagen ist dies noch halb so wild.

Ist dies die Antwort der Konkurrenz auf die ungewohnt arroganten Aussagen von Trainer Gulle zum Ende der Hinrunde? Davon will Gulle nichts wissen:" Ach, ich kann hier doch erzählen was ich will. Die anderen Trainer interessiert die Presse ja nicht. Also kann ich mal ganz weit aus dem Fenster lehnen. Und mir ist auch egal, was die anderen denken. Ich bleibe dabei, wenn wir unsere Leistung bringen müssen die anderen schon ziemlich strecken. Wir haben momentan eine kleine Schwächeperiode. Das passiert schon mal. Wir müssen jetzt den Schalter umlegen und Gas geben. Dann kommt auch der Erfolg zurück!"

Die Hinrunde der Tippeligaen ist vorbei und der Hauptstadtclub rangiert auf Platz 3. Somit wäre das Saisonziel Internationales Geschäft erreicht. Doch wer Trainer Gulle kennt, weiß dass ihm das alleine vermutlich nicht reichen wird. Eine Saison ohne Titel ist für ihn eine verlorene Saison. Noch ist alles möglich für Lyn Oslo. Der Rückstand auf Tabellenführer Odd Greenland beträgt 4 Punkte. Doch wie schnell man einen solchen Vorsprung verspielen kann musste Lyn Oslo am letzten ZAT selber schmerzlich erfahren. Lediglich 1 von 9 Punkten konnten die Mannen von Trainer Gulle einfahren. Viel zu wenig wenn man am Ende der Saison vorne stehen will.

Doch Trainer Gulle zeigt sich im Gespräch mit den Journalisten gewohnt ruhig und sachlich:" Ach, jedes Team hat ein, zwei Mal pro Saison einen ZAT an dem nicht viel geht. Das ist alles halb so wild. Bitter ist natürlich, dass wir einiges an diesem ZAT investiert hatten. Das ist doppelt schmerzhaft. Aber jetzt heißt es Wunden lecken und am nächsten ZAT wieder aufzustehen. Wir treffen auf die gleichen drei Gegner wie am letzten ZAT. Wir sind also gewarnt, aber wir wissen auch, dass wir den letzten ZAT direkt wieder vergessen machen können. Allerdings wird dies bei zwei Auswärtsspielen mehr als schwer. Aber jetzt wird die Meisterschaft noch nicht entschieden. Wichtig ist jetzt regelmäßig zu punkten, aber dennoch Reserven anzusparen. Die Saison ist noch lang."

Die Presselandschaft, stets ein Fall für sich. In Zeiten von Fake News sieht sich sogar der Vorstand des FC Bayern genötigt beleidigt mit dem Finger auf die Journalisten zu zeigen. In Norwegen hingegen stellt sich dieses Thema jedoch nicht. Doch dies liegt nicht daran, dass die norwegischen Journalisten mehr Anstand als die deutschen Kollegen besitzen, sondern viel mehr daran, dass es von Seiten der norwegischen Erstligisten erst gar keine Pressetermine gibt. Einzig und allein Lyn Oslo versucht die wöchentlichen Pressekonferenzen einzuhalten.

Doch aufgrund der bestehenden Freiheiten im ach so tollen Europa kann ja jeder selber entscheiden, ob er etwas sagen möchte oder eben nicht. Doch ob das dauerhafte Schweigen zum Erfolg führt ist fraglich. Auf die gesamten Saison gesehen kann eine regelmäßige Arbeit der Presseabteilung ganze 4,8 TK einspielen. Dies kann am Ende der Saison den Unterschied bei der Endplatzierung ausmachen.

Trainer Gulle ist es relativ egal, ob die Konkurrenz schweigt oder eben nicht. Er selber weiß den Vorteil der sich seinem Team daraus bietet zu schätzen und wird weiterhin darum kämpfen, dass sein Präsidium die Stelle des Pressesprechers nicht streichen wird!

Doch auch wenn Lyn Oslo durch die regelmäßige Berichterstattung einen Vorteil besitzt so mahnt Gulle das Verhalten der anderen Trainerkollegen an:" Sie sollten mal überlegen, ob sie dem norwegischen Fußball damit helfen oder ihm vielleicht sogar schaden. Wir kämpfen seit Jahren um das Überleben der Tippeligaen. Es gab leider bisher noch keine Saison seitdem ich dabei bin, in der alle Mannschaften Trainer hatten. Aber wie sollen wir andere Trainer dazu bringen, nach Norwegen zu kommen? Die schauen sich kurz die Liga an und sehen, dass hier eigentlich so gut wie nichts passiert. Dann kann ich schon verstehen, dass sie es in andere, attraktivere Ligen zieht. Vielleicht sollten meine Trainerkollegen mal darüber nachdenken. Aber beeinflussen oder erzwingen kann ich das nicht. Aber wenn es so weiter geht und wir immer weniger Trainer in Norwegen haben sollten wir über Veränderungen nachdenken. Ob dies die Scandinavian League ist oder eine Auflösung der Tippeligaen ist, darüber kann man trefflich diskutieren. Aber wenn sich gar nichts in der nächsten Zeit ändert, dann muss man sich nicht wundern, wenn es die Trainer zu anderen Vereinen in andere Länder zieht. Dabei haben wir hier doch eigentlich alles was es braucht. Wir hatten bereits zuletzt mit MwSt. einen sehr guten Ligaleiter, gefolgt von Bataan, der ebenfalls einen sehr sehr guten Job macht. Dazu ist die Möglichkeit sich in Norwegen fürs internationale Geschäft zu qualifizieren weitaus größer als in den großen Ligen. Dazu stehen wir in der 5-Jahreswertung mehr als gut dar. Deswegen mein Appell an meine Kollegen: Lasst von euch hören!"

Am nächsten ZAT steht das aktuelle Spitzenspiel der Tippeligaen auf dem Programm. Der aktuelle Tabellenführer Odd Greenland reist zum Zweitplatzierten Lyn Oslo. Rein tabellarisch geht nicht mehr. Doch nicht nur die aktuelle Tabellenposition macht es zum Spitzenspiel, auch die aktuelle Form der beiden Spitzenteams. Während Greenland eigentlich seit dem ersten Spieltag über allen thront, konnte Lyn Oslo zuletzt vier Spiele in Folge gewinnen und sich somit bis auf einen Punkt an Odd Greenland heranschieben. Somit ist ein Wechsel der Tabellenführung durchaus möglich. Es steckt also genug Brisanz in dieser Partie.

Zudem reist der amtierende Pokalsieger zu Tromso und Brann Bergen. Auch dies sind alles andere als leichte Partien. Hält Oslo jedoch sein Form, dann könnte der nächste perfekte ZAT folgen, jedoch kann es auch ganz schnell andersherum aussehen und der Hauptstadtclub steht am Ende mit 0 Punkten am nächsten ZAT da. Hop oder Top also.

Doch Trainer Gulle hatte ja letzte Woche bereits großspurig getönt, dass nur seine Mannschaft entscheiden wird wer Meister wird. An diesem ZAT kann er sich schon mal daran messen lassen. Doch selbst wenn er hier besteht, dann warten auf ihn und seine Mannschaft noch einige schwere und brisante Aufgaben.

Nach drei ZAT´s kann man aus Sicht von FK Lyn Oslo von einem gelungenen Saisonstart sprechen. Der Lohn nach 9 Spieltagen ist der zweite Tabellenplatz. Der Rückstand auf Ligaprimus Odd Greenland beträgt jedoch bereits vier Punkte. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ist dies sicherlich schon mal ein klares Statement von Greenland. Das Team von Trainer Norbert Nigbur scheint sich, noch beflügelt vom internationalen Rausch, in dieser Saison einiges vorgenommen zu haben. All zu weit sollte man Odd Greenland nicht weglassen, denn sonst kann es sein, dass der Vorsprung zu groß für eine Aufholjagd wird.

Doch Trainer Gulle gibt sich bekannt gelassen und macht erneut deutlich, dass es ihm relativ egal ist was die Konkurrenz macht:" Was soll ich jetzt über Greenland sagen? Wir können das doch nur in den direkten Duellen beeinflussen. Ansonsten müssen wir einfach unsere Hausaufgaben erledigen. Und das heißt zu Hause eine Heimmacht sein und auswärts den ein oder anderen Punkt mitnehmen. Bisher ist uns das gut gelungen. Wenn wir das bis zum Saisonende so fortführen können werden wir auch ganz oben stehen. Allerdings benötigt man auch ein gewisse Portion Glück, damit man dies konstant in der langen Saison auf den Platz bringt. Letzten Endes entscheiden aber wir mit unserer Leistung ganz alleine, ob wir oder halt wer anderes Meister wird. So einfach ist das! Da können die anderen machen was sie wollen"

Ganz schon großspurige Worte von Trainer Gulle. Daran wird er sich am Ende der Saison messen lassen müssen.

Der Trainer ist voll und ganz zufrieden mit seiner Mannschaft aus dem
schönen Bergen. Zuhause konnte man wieder zwei ungefährdete Siege
einfahren. Dabei war der hohe 4:0 Sieg über Sandefjord aber doch sehr
überraschend. Der zweite ZAT brachte jedoch auch die erste Niederlage
gegen
Lyn Oslo ein. Mit einem knappen 0:1 musste man sich dem Klub aus der
Hauptstadt beugen. Oslo war in diesem Spiel taktisch besser eingestellt
und verdiente sich somit den Sieg.
Die Fans blicken mit höchster Vorfreude auf den nächsten ZAT, wo mit dem Spiel gegen den Tabellenführer das absolute Topspiel der Runde wartet. Alle sind gespannt, wie viel Risiko der Trainer nimmt und mit welcher Taktik er den  Leader der Tippeligaen gegenüber stehen wird. Zusätzlich warten mit zwei trainerlose Mannschaften eher leichtere Aufgaben. Doch man weiß: Gerade die vermeintlich leichten Gegner stellen sich oft als Hindernisse dar.