Zeitung (2014-2)

... steht nun kurz bevor und der Verein treibt nun wieder in ruhigeren Gewässern, nachdem ein hinreissendes Team zu Hause permanent offensiv agierte. Zwar schreckten die geschickt aufgefahrenen Konter der Gegner die Mannschaft auf, jedoch zeigten sich diese über die gesamte Spieldauer unbeeindruckt - und das sollte der Ansatz für die kommende Spielzeit sein.

Mit Interesse nimmt der Trainer auch die Stellungnahmen der anderen Übungsleiter zur Kenntnis: "Norbert Nigbur macht sich Sorgen um das Erreichen der internationalen Plätze?! Wirklich? Eine Idee hätte ich: anstatt die eigene Mannschaft durch die letzten Spiele zu führen sich eine Karte für das Pokalfinale sichern und uns die Daumen drücken - dann klappt das auch als Nachrücker für Grenland..."

Während in Süddeutschland das ein oder andere Gewitter herauf zieht und auch sonst der Himmel ziemlich bewölkt ist, befindet sich die Stimmung von Trainer Norbert Nigbur von Odd Grenland auch nicht gerade in besonders heiterem Zustand. So kam ein (nicht ganz überraschendes) Aus im Pokal-Halbfinale zustande, danach setzte es ein ziemlich unrühmliches Ende in der Champions League als die Mannschaft auf eigenem Platz zweimal ordentlich ausgekontert wurde und nun rutschte sie aufgrund zweier Unentschieden auf den fünften Tabellenplatz ab. Dass dies nicht gerade Freude im Präsidium des Vereins auslöste ist klar. Und so lautet die Devise alles nur fussballmäßig Mögliche zu unternehmen, um in den letzten drei Spielen in der Liga noch irgendetwas zu reißen. Denn so schlecht sind die Chancen nicht, doch noch auf einen internationalen Startplatz zu kommen. Die Meisterschaft ist auf jeden Fall Geschichte, aber ein Minimalziel sollte noch zu erreichen sein. Und außerdem könnte es vielleicht noch etwas mit der Titelverteidigung der Royal League werden.

... in Kristiansand.

Die Saison neigt sich dem Ende, und pünktlich zum Endspurt präsentiert der IK Start Kristiansand einen neues Trainer. Aus internen Kreisen heisst es, das dies keine Kurzschlussreaktion gewesen sei, sondern vielmehr sah man die Chance mit diesem neuen Trainer eine langfristige Verbindung einzugehen.
Während man im Verein noch hofft, in der aktuellen Saison, Platz 4, und damit die Qualifikation zur Europa League, zu erreichen, wollte sich Künstler, der neues Coach, noch nicht zu eventuellen Zielen äussern.
Lediglich einen kurzen Kommentar auf dem Weg zum Trainingsplatz gab es von ihm: "Auf uns wartet eine Menge Arbeit, ich muss meine neue Mannschaft kennenlernen, da wäre ein Sieg zum Start sicherlich nicht hinderlich."
Auf ein geheimes Training wurde verzichtet, Künstler scheint nichts verstecken zu wollen, oder versucht er so, bei der Mannschaft aus dem Mittelfeld, Selbstbewusstsein zu schüren!?

... gewissermaßen ungehört - schlimmer wäre die Vermutung, dass sich die Mannschaft einfach nicht mehr aufraffen konnte, kräftemäßig am Ende war und schließlich nicht mehr standezubringen in der Lage war als ein klägliches Unentschieden in einem doch so wichtigen Heimspiel. Damit ist die Nähe zur Spitze eindeutig verloren - was sich in den letzten Partien schon abzeichnete wurde dadurch offenbar: Der Trainer hat seine Mannschaft verbrannt, so dass selbst wenn noch ein Fünkchen Ehrgeiz in ihnen gelodert hätte, keine Feuerwerke mehr zu erwarten waren.

Was sich an dieser Stelle nuneinmal außnehmen muss wie ein Abgesang auf die Mannschaft aus Aalesunds ist dazu angetan, den frisch in die Saison gestarteten Trainer Ilja eines Besseren zu belehren, denn durch diese wechselhafte Saison wird er sich Ratschlägen nicht mehr verschließen können. Und so bleibt einzig das Pokalfinale gegen Kristiansand ein Trost, über den man sich noch für einen internationalen Startplatz qualifizieren kann. Die Ansprüche waren auf jeden Fall höher.

In Aalesunds gibt es dieser Tage nur glückliche Gesichter. Nach einem hart umkämpften 5zu4-Erfolg daheim gegen Molde konnte man sich auch auswärts in einer eindeutigen Partie gegen das leider trainerabstinenzgeschwächte Team aus Stromsgodset erfolgreich behaupten - konnte die starke Form sogar auch im darauffolgenden Heimspiel unter Beweis stellen. Und mit diesen neun Zählern aus drei Partien ist erneut der Anschluss an die Tabellenspitze gefunden worden.

"Natürlich haben wir noch Luft noch oben. Wie schon in der vergangenen Woche erwähnt haben wir schon - wenn auch fraglos nicht als einziges Team unserer Liga - ein gutes Programm vor uns. Ich freue mich zuerst einmal über unser bisheriges Abschneiden. Die Tabellenspitze im Cup durch ein spät erzieltes Unentschieden wird mir allerdings noch länger in Erinnerung bleiben, da es unsere Ausgangsposition im Ligapokal einfach um einiges verbessert hat. Der Ligabetrieb steht damit zwar nicht hintenan, jedoch wird sich dort erst in den letzten ZAT entscheiden, wer den längeren Atem hat - und schließlich ist in der Europa League ja auch noch ein erfolgreiches Abschneiden möglich. Für die anstehende CL-Quali wünsche ich Norbert erst einmal viel Erfolg - für Stromsgodset gilt das gleiche!"

Dem bleibt wenig hinzuzufügen.

Nach den ersten drei Begegnungen steht mittlerweile ein Saisonsieg auf der Habenseite und konnte in einem packenden Heimspiel die eigenen Fans überzeugen. Nach den Auswärtspleiten bleibt es weiterhin spannend.

Von der offensiven Ausrichtung der gegnerischen Teams schien die Mannschaft doch überrascht.Anlass zur Sorge bot in beiden Partien auf fremdem Rasen die Abwehrkette, die sich mehr schlecht als recht in den doch recht häufigen Standardsituationen schlug und dem Passspiel der Gegner in der eigenen Hälfte wenig entgegenzusetzen hatte. Und so kam der Abschied von der oberen Tabellenhälfte nicht überraschend. Das Soll mit 3 Punkten aus drei Spielen wurde erfüllt, dank des schlechten Torverhältnisses wurde jedoch auch klar, welche Aufgaben das Trainerteam in der kurzen Zeit bis zu den nächsten Spielen noch erfüllen muss.

Für Überraschung sorgte dieser Tage das Präsidium des frischgekürten Pokalsiegers Aalesunds. Den staunenden Medienvertretern wurde mit Ilja ein Liganeuling präsentiert, der - so zumindest die Hoffnung der Vereinsführung - frischen Wind in das eingespielte Team bringen soll.

Nach der erfolgreichen vergangenen Saison wurde lange Zeit spekuliert, ob nicht erfahrene Trainer aus dem Ausland abgeworben würden. Jedoch scheint es der norwegischen Liga allem Anschein nach - und das trotz der auf internationalem Parkett achtbaren Erfolge unter anderem in der Royal League - an internationalem Renommee zu fehlen. Doch der Verband wies diese Vermutung in der Vergangenheit schon wiederholt brüskiert zurück: "Uns fehlt es hier weder an guten Vereinen, noch an guter Nachwuchsarbeit. Bezogen auf die Einwohnerzahl unseres Landes sind wir überdurchschnittlich erfolgreich und freuen uns, dass sich von 10 Vereinen immerhin fünf auf internationalem Parkett mit anderen europäischen Spitzenteams messen werden."

Zu seinem Leistungsanspruch in der bald beginnenden Saison befragt entgegnete Ilja, er wolle sich zuerst dem Erwerb der Landessprache widmen - Fußball spielen könne seine Mannschaft ja nun schon einmal. Er sei mit Freude und Engagement dabei und werde alles daran setzen, die erfolgreiche Vereinsarbeit fortzusetzen.